Stefan Berzel
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Die gesellschaftspolitischen Auswirkungen der Post-COVID-Versorgung
- die Gestalttherapie und Paulo Freire
Die COVID-19-Pandemie hatte tiefgreifende Auswirkungen auf das Gesundheitssystem, und zwar nicht nur im Hinblick auf die unmittelbare Krise der öffentlichen Gesundheit, sondern auch in Bezug auf ihre langfristigen sozialen und politischen Folgen (Korin, 1994). Eine der wichtigsten Fragen, die sich gestellt hat, ist die Situation der Patienten nach der COVID-Pandemie, die oft mit einer Reihe von körperlichen, psychischen und sozialen Problemen konfrontiert sind, während sie die Folgen der Krankheit bewältigen.
Bestehende Forschungsarbeiten haben die vielschichtigen psychosozialen Auswirkungen von COVID-19 auf verschiedene gefährdete Bevölkerungsgruppen, darunter Krebspatienten, Überlebende und ihre Betreuer, aufgezeigt (Edge et al., 2021) (Egan, 2020). Insbesondere Krebspatienten wurden als eine Gruppe identifiziert, die besonders anfällig für die mit der Pandemie verbundene psychische Belastung ist, da ihr bereits geschwächtes Immunsystem und die erheblichen Veränderungen in ihrem täglichen Leben und ihren Routinen durch pandemiebedingte Einschränkungen und Unsicherheiten noch verstärkt werden können (Bochicchio et al., 2023) (Ng et al., 2020).
In diesem Zusammenhang können die Arbeiten von Paulo Freire und der Gestalttherapie wertvolle Einblicke in die gesellschaftspolitischen Implikationen der Post-COVID-Versorgung bieten.
Freires kritische Pädagogik, die das emanzipatorische Potenzial von Bildung betont, kann ein nützlicher Rahmen für das Verständnis der Erfahrungen von Post-COVID-Patienten und ihren Betreuern sein (Polivy, 1996). Die Gestalttherapie, deren Schwerpunkt auf der ganzheitlichen Integration des Individuums in seinen sozialen und ökologischen Kontext liegt, kann ebenfalls eine wertvolle Perspektive auf die psychologischen und sozialen Herausforderungen bieten, mit denen diese Bevölkerungsgruppe konfrontiert ist (Polivy, 1996).
Mit einem von Freire und Gestalt inspirierten Ansatz können wir untersuchen, wie die Pandemie bestehende soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten verschärft hat und wie diese Ungleichheiten die Erfahrungen von Post-COVID-Patienten und ihren Betreuern prägen (Schaefer & Palokas, 2023). Dies kann in die Entwicklung gerechterer und inklusiverer Gesundheitsstrategien und -praktiken einfließen und letztlich das Wohlbefinden und die Selbstbestimmung dieser gefährdeten Bevölkerungsgruppe fördern.